Kälber Kita: Kälberaufzucht

Kälber Kita: Kälberaufzucht verbessert das Leben

Warum verbessert kuhgebundene Kälberaufzucht das Leben von Kälbern und Kühen? Hast du schon einmal von der „Kälber Kita“ gehört? Nein, das ist kein Kinderhort für junge Kühe, sondern ein wichtiger Teil der kuhgebundenen Kälberaufzucht u.a. auch auf dem Kattendorfer Hof, die in der Bio-Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Die Idee dahinter ist simpel, aber genial: Statt die Kälber direkt nach der Geburt von ihren Müttern zu trennen – wie es in vielen konventionellen Milchbetrieben üblich ist – dürfen sie bei ihrer Mutter oder einer Ammenkuh bleiben und dort in Ruhe aufwachsen. Klingt harmonisch? Ist es auch!

Was genau ist kuhgebundene Kälberaufzucht?

Kurz gesagt: Es ist die biozertifizierte, sanfte Art, ein Kalb großzuziehen. Die Kälber wachsen bei ihrer Mutter auf, dürfen an ihrem Euter trinken und haben genügend Zeit, sich zu entwickeln – fast wie in einer echten Kita, nur ohne Bastelstunden und Mittagsschlaf!

Dabei geht es nicht nur um das Tierwohl, sondern auch um nachhaltige Landwirtschaft. Die kuhgebundene Kälberaufzucht sorgt dafür, dass Kälber von ihrer Mutter oder einer Ammenkuh aufgezogen werden.

Statt hastig separiert und von Hand gefüttert zu werden, dürfen sie 90 Tage lang die natürliche Nähe und Fürsorge einer Kuh genießen.

Kriterien der kuhgebundenen Kälberaufzucht

Damit Milchprodukte den Stempel „aus kuhgebundener Kälberaufzucht“ tragen dürfen, müssen strenge Kriterien eingehalten werden. Hier kommen die „Kälber Kita“-Regeln ins Spiel – lass uns mal einen Blick auf die wichtigsten Punkte werfen:

  1. Bio oder nix: Der Milchviehbetrieb muss zertifiziert nach einem deutschen Bio-Verband arbeiten. Wenn du also Bio-Milch trinkst, hast du schon mal eine gute Basis.
  2. Tierwohl-Check: Regelmäßige Tierwohlkontrollen sind Pflicht. Es geht hier nicht nur um den Anbau von Bio-Gemüse, sondern auch um die artgerechte Haltung von Tieren.
  3. Geburt auf dem Hof: Das Kalb muss auf dem Milchviehbetrieb geboren werden. Keine komplizierten Transportwege in den ersten Lebensstunden – alles bleibt schön regional.
  4. Mindestens 90 Tage bei Mama: Das Kalb darf nicht vor Ablauf von 90 Tagen von der Mutter getrennt werden. Diese drei Monate bei der Kuh sind entscheidend für seine gesunde Entwicklung.
  5. Wechsel zu einer Ammenkuh möglich: Falls nötig, kann das Kalb auch zu einer Ammenkuh wechseln, ab der dritten Lebenswoche. Aber auch dort gelten die gleichen „Kita“-Regeln.
  6. Kälber-Komfort: Die Kälber sollen jederzeit Zugang zu einem geschützten Bereich haben, wo sie sich zurückziehen können – außer natürlich, sie grasen fröhlich auf der Weide.
  7. Schonende Trennung: Wenn die Zeit des Abtränkens kommt, passiert das nicht abrupt. Kuh und Kalb werden sanft und behutsam voneinander getrennt – ohne Stress und Angst.
  8. Übergangszeit für Neubetriebe: Für Neulinge in der kuhgebundenen Kälberaufzucht gibt es eine Übergangszeit von bis zu 24 Monaten. Während dieser Zeit dürfen maximal 50 % der Kälber nach 4 Wochen den Hof verlassen, aber auch das unter strengen Auflagen.

Warum ist kuhgebundene Kälberaufzucht so wichtig?

Stell dir vor, du wirst direkt nach der Geburt von deiner Mutter getrennt. Für Kälber, die das Glück haben, bei ihrer Kuhmutter oder Ammenkuh bleiben zu dürfen, bedeutet das eine gesündere und glücklichere Kindheit. Aber warum ist das so wichtig?

  • Natürliche Entwicklung: Das Trinken direkt am Euter der Mutter fördert die gesunde Entwicklung des Kalbs. Es bekommt die wichtige Biestmilch (Kolostrum) in den ersten Stunden und Tagen, was das Immunsystem stärkt.
  • Starkes Sozialverhalten: Durch den intensiven Kontakt zur Mutter und anderen Kälbern lernen die Kleinen das notwendige Sozialverhalten, das ihnen später in der Herde zugutekommt.
  • Kein abruptes Trauma: In vielen Betrieben werden Kälber direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt, was für beide Seiten extrem stressig ist. In der kuhgebundenen Kälberaufzucht passiert das auf sanfte Weise, Schritt für Schritt.

"Fast wie in einer echten Kita, nur ohne Bastelstunden und Mittagsschlaf!"

Juliane Tantau / Kattendorfer Hof

Wie profitierst du als Verbraucher?

Wenn du Produkte aus kuhgebundener Kälberaufzucht kaufst, kannst du sicher sein, dass die Tiere artgerecht aufwachsen. Für dich bedeutet das hochwertige Milchprodukte, die nicht nur lecker sind, sondern auch mit gutem Gewissen genossen werden können.

Und wer weiß? Vielleicht schmeckt die Bio-Milch, das Bio-Fleisch oder der Käse von Betrieben, die diese Methode anwenden, sogar ein bisschen besser – einfach weil sie mit so viel Liebe und Respekt hergestellt wurden.

Fazit: Die Kälberaufzucht der „Kälber Kita“ ist unsere Zukunft der Bio-Landwirtschaft

Die kuhgebundene Kälberaufzucht ist mehr als nur ein Schlagwort für Bio-Produkte. Sie steht für ein zukunftsorientiertes und verantwortungsbewusstes Landwirtschaftsmodell, das das Wohl der Tiere an erste Stelle setzt. In der „Kälber Kita“ wachsen die Kälber mit der Fürsorge auf, die sie verdienen, und du kannst als Konsument einen wichtigen Beitrag leisten, indem du Produkte aus dieser nachhaltigen Form der Viehzucht unterstützt.

Also, warum nicht mal die Bio-Milch von einem Betrieb probieren, der auf kuhgebundene Kälberaufzucht setzt? Damit tust du nicht nur dir etwas Gutes, sondern auch den Tieren. Und vielleicht erzählt dir ja bald jemand im Supermarkt von der „Kälber Kita“ – und du kannst lächelnd nicken, weil du schon weißt, was dahintersteckt.

Kälber Kita: Kälberaufzucht

Besuch´ die Kälber-Kita!

Die beiden Zwillinge freuen sich immer über Besuch. Komm doch mal vorbei? Zur Melkzeit am Nachmittag ist auch die Kuhherde anwesende - dann lohnt sich der Besuch besonders!

Montag- Freitag von 9.00- 15.00 Uhr